Wir begaben uns unauffällig zu meinem Haus. Melinda und Annie folgten mir, ich kramte meinen Schlüssel aus der Tasche und wir gingen hinein. Dann machten wir das Licht aus und saßen uns so auf den Boden, dass uns von außen niemand beobachten konnte. Die ganze Nacht schütteten Annie und Melinda mir ihre Herzen aus.
"Habt ihr denn irgendeine Ahnung, mit wem ihr es zu tun habt? Sind diese Schurken gefährlich? Und wie viele sind es?" fragte ich sie.
"Als sie damals in die Großstadt kamen, sah ich fünf von ihnen. Du wirst es nicht glauben, es waren Mädchen! Sie sahen so unschuldig aus, in ihren niedlichen Kleidern. Ich erinnere mich noch an ihre Namen...", Annie stockte. Dann sprach sie weiter: "Ihre Namen... ich erinnere mich genau. Minimoli, Jolly, Lisa, Lilith und Rin. Fünf Mädchen aus fünf Dörfern."
Um uns herum herrschte absolute Stille. Annie fuhr fort.
"Man hörte schon viel von ihnen, doch nie hat sich jemand getraut ihre Taten an die Polizei weiterzugeben. Man sagt sich, sie wollen ihre eigene Großstadt aufbauen, unter eigener Kontrolle. Dazu, denke ich, zwingen sie die Bewohner ihre zerstörten Dörfer zu verlassen und lenken sie dann in ihre Stadt um. Alles ganz geheim versteht sich."
Ich konnte nicht glauben, dass sich in so einer friedlichen Welt solche schrecklichen Dinge abspielten.
"Weiß der Bürgermeister mittlerweile davon? Und die Polizei? Es kann doch nicht sein, dass fünf Mädchen so schnell an so viel Macht gelangen!" schrie ich mit genervter Stimme.
"Pssssst Jacob, ihre Handlanger sind überall! Du kannst dir nie sicher sein!" meinte Melinda.
"Ich verstehe. Aber Annie, wie schlimm ist die Situation?"
"Die Mädchen werden mittlerweile eine größere Stadt aufgebaut haben, als die Großstadt es jemals war. Nach Außen hin versprechen sie den Bewohnern Schutz und ein besseres Leben, alles nur zu ihrem eigenen Profit." sagte Annie bestürzt.
Die Nacht verging wie im Flug. Ich begleitete Annie und Melinda nach Hause und legte mich danach in mein gemütliches Bett. Ich schlief bis zum nächsten Mittag durch.
Als ich mich am nächsten Tag dann auf den Weg zu Annie machte, um zu sehen ob mit mir alles okay war, traute ich meinen Augen nicht. Ihr Haus war vollkommen abgerissen, nur einige ihrer persönlichen Gegenstände waren dort zu finden. Als ich in den Trümmern herumsuchte, fand ich einen Brief. Einen Drohbrief. "Du hast es nicht anders gewollt, nun wird deine Familie büßen." Ich lief sofort los, um Melinda zu informieren.
Was ist mit Annie und ihrem Haus passiert? Mehr werdet ihr in der nächsten Episode erfahren! Vielen Dank fürs Lesen und hier sind die Kommentare, die für diese Folge benutzt wurden!